20-02-05
Die Wanten sind gespannt, der Mast ist wieder gerade!
Nach einem Monat Aufenthalt in Goa (Indien) geht es nun endlich wieder hinaus aufs offene Meer mit dem Ziel Oman.
Nebst vielen Reparatur-, Verbesserungs- und Erweiterungs-Arbeiten am Schiff sind wir etwas in die Indische Kultur eingetaucht. Mit einer alten Enfield (Ind. Motorrad aus den alten Englischen Zeiten) sind wir vom Staat Goa nach Karnataka, besser gesagt nach Hampi "getuckert". "Schraubst du noch, oder faehrst du schon?" diese Redewendung ist bei diesem Motorradtyp sehr verbreitet... auch wir haben kraeftig dran rumgeschraubt, trotzdem, es war super geil, mehr dazu spaeter!
Seit einigen Tagen ist "Kublai's Kahn II" bzw. die Dschunke wieder mit voller Besatzung von 12 Personen unterwegs. Felix der Australier hat sich von uns in den Andamanen verabschiedet und der Peter aus Tioman ist in Sri Lanka geblieben um sich vor Ort um die laufende Hilfsaktion zu kuemmern. Wir muessen schon sagen, das "Bilgenschwein" fehlt uns schon! Die Bilge ist uebrigens der untere Teil des Schiffes und ein dementsprechend beliebter Arbeitsplatz...) Er wurde jedoch durch Tim, einen erfahrenen Deutschen Traditionssegler aus Kiel, ersetzt. Biga & Ali (Axel) haben uns in Cochin (Suedindien) verlassen und werden erst im Oman wieder dazustossen. Auch unser Segelprofi Jan hatte die Schnauze voll vom warmen Klima und ging wieder zurueck zur Arbeit nach Deutschland.
Neu auf dem Boot sind die Deutschen Amateur-Funker Herbert und Tom... ab jetzt hoert man also regelmaessig ein kraeftiges Rauschen und Piepsen aus dem Mannschaftsraum. Das Morsen haben wir bis dato leider noch nicht wirklich im Griff, ob wir es wohl noch lernen werden bis nach Oman? Im weiteren neu mit dabei ist das Paar Olga und Maxim aus Kasachstan und Tims Freundin Sylvia, die mit ihren drei Kindern in Arambol (Indien) lebt.
Die zwei Bord-Katzen "Brauni" und "Flecki" haben den Weg an Land bislang nicht gefunden und loesen immer wieder heftige Diskussionen unter der Crew aus. Ach ja, wenn wir schon bei den Tieren sind, unsere kleinsten und allseits beliebten Mitbewohner sind natuerlich die unzaehligen Kakerlaken, die gerne Nachts ueber die Gesichter krabbeln...
Zu den mittlerweile alten Hasen gehoeren nach wie vor die Deutschen Peter die Glocke und Martini der Suesse, sowie aus Oesterreich (spricht das wohl fuer sich) Thomi der Schlaue und aus Indonesien Haris der Heilige. Und dann sind da natuerlich noch wir zwei, Migg der Kabelbinder und Caroline die Kuechenschabe...
Wir rechnen damit, dass wir fuer die Ueberfahrt nach Oman ca. 14 bis 20 Tage benoetigen. Es bleibt zu hoffen, dass der Wind kraeftig und von der richtigen Seite her blaest, sodass wir moeglichst oft und lange unter Segeln vorankommen und die Geraeusche der See anstatt jene des Dieselmotors zu hoeren bekommen.
Wie (d.h. ob mit oder ohne Kublai's Kahn II) und wohin es anschliessend weitergeht ist zur Zeit noch nicht ganz klar... mal sehen, was uns die Sterne in den naechsten Tagen so deuten moechten! Mit Sicherheit werdet ihr zu den ersten gehoeren, die es erfahren werden.
Nach Europa rufen wir "Schnee ahoi", geniesst die sonnigen Tage auf den Brettern und trinkt ab und zu mal einen Gluehwein fuer uns mit. Das Skifahren und Snoeben haben wir schon etwas zu kurz.